Tischtennis in Empelde:
Die Männer der “ersten Stunde”…
Dank gilt vor allem den Männern der ersten Stunde. Schon vor dem zweitem Weltkrieg wurde in der Badeanstalt in Empelde “Ping-Pong” gespielt. Vielleicht erinnern sich noch einige von den “Ersten”: Damals war der spätere Bürgemeister von Hannover – Otto Barsche – Bademeister im schachteigenen Schwimmbad.
Nach dem zweiten Weltkrieg war es Helmut Lunkewitz, der 1946 die Idee hatte, im TuS v. 1900 Empelde e. V. eine Tischtennis – Abteilung zu gründen.
Neun Spieler fanden sich zusammen, um den Anfang zu machen. Es waren:
Wilfried BENNE, Karl BREUHAN, Fritz DANNENBERG, Kurt FLEBBE, Peter GÄDEKE, Günter HENNING, Helmut LUNKEWITZ, Josef SAHLING, Heini WILLE.
All diesen Sportfreunden ist es zu verdanken, dass diese Sparte einen raschen Aufschwung nahm. Anzumerken ist, dass die ersten Tischtennisspiele an einer geschenkten “Platte” absolviert wurden.
Bedingt durch die gute Kameradschaft und die Begeisterung für den Tischtennissport wurde im Jahr 1948 der Spielbetrieb gegen Ronnenberg aufgenommen. Zu diesem Zeitpunkt standen der Sparte für 38 Spieler 4. “Platten” = Tische zur Verfügung. Vielleicht erinnert sich noch jemand:
Damals wurden von 30. Wettspielen 22. Spiele gewonnen!
Wo wurde gespielt?
Die erste Station war die Gaststätte Petersburg. In dem Saal war es manchmal so kalt, dass die ohnehin schlechte Qualität der TT- Bälle dazu führte, dass durch die wuchtigen Aufschläge die Zelluloidkugeln Risse bekamen. Schon damals gab es Spezialisten und schlaue Köpfe in der Tischtennis – Abteilung.
Der eine war Karl Breuhan ( Drogist ), besorgte Aceton, womit die Bälle wieder “gekittet” wurden. Der andere war Fritz Dannenberg, der durch Beziehungen in der Lage war, neue Bälle zu beschaffen.
Die zweite Station war der Raum im Kindergarten auf dem Gelände der ehemaligen Dynamit. Die verantworliche Kindergärtnerin soll ein “Biest” gewesen sein. Um den nötigen Platz zum Spielen zu haben, mußten die kleinen Tische und Bänke beiseite geräumt werden.
Nach dem Training oder dem Wettspiel mußte alles wieder in den ursprünglichen Zustand versetzt werden. Darüber hinaus, man höre und staune, wurde der Raum ausgefegt. Trotzdem beschwerte sich die Leiterin des Kindergartens oft bei Fritz Mompetain, dass der Raum nicht sauber genug verlassen wurde. Für einen TT- Spieler schon damals eine Beleidigung.
Die dritte Wirkungsstätte war der Duschraum in der Schule Barbarastrasse. In dieser “Tropfsteinhöhle”, später als Kantine (Schaper) genutzt, wurde unter schwierigsten Verhältnissen Tischtennis gespielt. Während des Spielens tröpfelte es aus den Brauseöffnungen auf die TT- Platten.
Und wieder bewährten sich die schlauen Köpfe. Die Brauseöffnungen wurden vor dem Spielbetrieb mit zweckentfremdeten Mitteln verschlossen.
Sicher gibt es noch Spieler, die sich auch an diese Zeit gern erinnern.
Immer auf der Suche nach einem optimalen Spielraum, fand man im Saal des Gasthauses Oehlers eine neue Bleibe. Zu Anfang dieser Zeit wollten auch Damen Tischtennis spielen. Die ersten Anfänge waren auch recht gut, aber zu einem echten Spielbetrieb ist es nie gekommen.
Der Saal im Gasthaus Oehlers war damals noch voll funktionsfähig, d.h. sämtliche Veranstaltungen aus dem Ort Empelde wurden dort durchgeführt. Zum optimalem Tischtennisspielen gehört auch eine gute Beleuchtung. Wieder war es Fritz Dannenberg, der Dank seiner vielen Beziehungen zwei Tiefstrahler erstehen konnte, und somit dafür sorgte, dass der Spielbetrieb bei wesentlich besserem Licht stattfinden konnte.
Ein weiterer Spielraum war im Schacht 2 gefunden. Durch den Aufschwung der TT- Sparte war es nicht mehr möglich, alle Jugend- und Herrenmannschaften im Saal Oehlers gemeinsam Tischtennis spielen zu lassen.
Wie wurde gespielt?
Die Jahre vergingen, viele Pokale wurden gewonnen und etliche Turniere besucht.
Die Erfolge der Tischtennis – Abteilung wurden durch Urkunden und Pokale bestätigt.
Selbstverständlich sind auch die gemütlichen Stunden nicht zu kurz gekommen.
Angefangen vom Kegeln, Doppelkopf, Skatspielen, Feten mit den Frauen bis zu weiteren Reisen zu Polterabenden und Hochzeiten.
Als im Jahre 1960 die Sporthalle in Empelde eingeweiht wurde, hatte Fritz Dannenberg die Idee, ein Turnier durchzuführen. Dieses erste Pokalturnier war der Grundstein, der die Tischtennis – Sparte Empelde weit über die Grenzen Hannovers hinaus bekannt machte.
Fritz Dannenberg wurde am Ende seiner aktiven Laufbahn vom TuS – Empelde mit der goldenen Leistungsnadel ausgezeichnet.
Höhepunkt einer jeden Saison waren die Spiele der 1. Herrenmannschaft gegen Ronnenberg.
Egal ob zu Hause oder beim Nachbarn, die Hütte war immer voll.
Leider hieß es meistens:
“Und haben wir verloren, dann ist es auch nicht schlimm,
dann müssen wir kräftig trainieren, damit wir das nächste Mal gewinn!!”
1.
Lila-Weiß, wie lieb ich Dich, lieb ich Dich,
frohe Hoffnung ist ein Trost für mich, Trost für mich
und so lang ich TuS- Sportler bin, -Sportler bin,
hab ich nur das Lila-Weiße noch im Sinn.
2.
Hätte ich ein Königreich, Königreich,
ja, dann wären alle Menschen gleich, Menschen gleich
und die Mädel jung und schön, ja hübsch und fein,
müßten alle Lila-Weiß gekleidet sein.
3.
Mohamed war ein Prophet, ein Prophet,
der vom Tischtennisspielen nichts versteht, nichts versteht,
doch von aller Farbenpracht, Farbenpracht,
hat er sich das Lila-Weiße ausgedacht.
4.
Tischtennisspielen, welche Freud, welche Freud,
zum Trainieren hab’n wir keine Zeit, keine Zeit,
als Kanone schimpft sich jeder Mann, jeder Mann,
an der Theke zeigt er, was er wirklich kann!
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